SV FREISBACH

STILRICHTUNGEN & TRAININGSASPEKTE

Stilrichtung „Shotokan“

Der Shōtōkan-Stil ist die am weitesten verbreitete Stilrichtung im Karate-Dō. Man unterscheidet hierbei zwischen dem sportlichen Zweig und der Kampfkunst.

Charakteristisch für diese Stilrichtung ist ein tiefer Stand, der dynamische und kraftvolle Bewegungen ermöglicht. Der tiefe Stand wird in erster Linie im Training der Grundschule Kihon und der Kata sowie in den Basisformen des Kumite (Kihon-Kumite) praktiziert.

Hintergrund dessen ist, dass so die Muskulatur und die Bänder stets gedehnt werden, um im Kampf eine hohe Reichweite zu erzielen.

Trainingsaspekte – Die 3 Säulen des Karate

Kihon

Im Kihon (Grundschule) erlernt der Übende die Grundlage der Karatetechniken. Hierbei werden alle Techniken in ihre Bestandteile zerlegt wobei das Hauptaugenmerk bei der korrekten Ausführung und dem Ablauf liegt. Ebenso wichtig ist die richtige Ein- und Ausatmung während den Übungen.

Die einzelnen Techniken werden immer wiederholt, entweder langsam oder schnell, kraftvoll oder leicht, locker. Darüber ist eine gute Balance erstrebenswert.

Bei fortgeschrittenen Karatekas wird zusätzlich noch grossen Wert auf die Schnelligkeit gelegt. Der Bewegungsablauf muss optimal verinnerlicht werden, wobei es immer wieder etwas zu optimieren gibt.

Kata

Eine Kata ist ein stilisierter und choreographierter Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner, der einem festgelegten Muster im Raum, Embusen genannt, folgt. Eine Kata setzt sich aus mehreren, im Kihon geübten Einzeltechniken zusammen.

Im Shotokan-Karate Stil existieren 26 Katas mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Entsprechend seiner Graduierung übt der Karateka seine Katas.
Bis zum Erlernen einer neuen Kata können bis zu mehrere Monate oder sogar Jahre vergehen.

Um ein besseres Verständnis für die Kata zu bekommen, kann aus jeder Kata eine Anwendung, auch Bunkai genannt, abgeleitet werden. Die Anwendung kann je nach Auslegung variieren, da sich eine Grundbewegung oft in mehrere Anwendungsmöglichkeiten interpretieren lässt.

Kumite

Erst nach ausgiebigen Kihon und Katatraining und dem Verstehen anwendungsbezogener Techniken sollte mit dem Kumitetraining (Freikampf) begonnen
werden. Hierbei gibt es wie in der Kata verschiedene Schwierigkeitsstufen.

Zum einen der festgelegte Kampf, bei dem nach einem mehrstufigen System ein abgesprochener Ablauf ein Kampf stattfindet. Hierbei soll der Karateka den richtigen Abstand lernen.

Ist dies verinnerlicht kann in mehreren Stufen zum Freikampf übergegangen werden. Im Kumite wird noch zusätzlich Körperschutz benötigt. Es wird im Semi-Kontakt gekämpft. KEIN Vollkontakt!

Selbstverteidigung

Neben den drei Grundsäulen des Karate sollte der Karateka auch den Aspekt der Selbstverteidigung in seinem Training berücksichtigen.

Hierzu werden „Karatetypische“ Bewegungsabläufe in ein anwendungsbezogenes Training mit einbezogen. Der Übende soll in immer wiederkehrenden Sequenzen ein realitätsähnliches Training absolvieren.

Ziel dieses Trainings soll es sein, auf eine gefährliche Situation auf der Straße reagieren zu können.